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(mit Vollbild F11 am schönsten!) Wirklich!




Sebastian Nabel

Pain
Giclée-Druck auf Papier 2020

Ein deutscher Künstler.









Otto Nagel



Parkbank am Wedding
1927

Der wohl bedeutendste proletarische Maler im 20. Jahrhundert ...
Parkbank - das einzig erhaltene Gemälde aus dem Bilderzyklus „Aus dem Leben eines Großstadtmenschen“: Fast alle Farben sind mit einem stumpfen Grau gebrochen, aus der bedrückenden, bleiernen Umgebung heben sich die bleichen Gesichter der alten Menschen ab, die dasitzen - jeder allein mit seinem Elend, in seiner Verlorenheit und doch durch das gleiche Schicksal miteinander verbunden.
1934 verbieten ihm - Autodidakt - weiterhin im Atelier zu malen. Daraufhin zieht er auf die Straße und erklärte Berlin zu seinem „Freilichtatelier“. Ihn interessiert nicht das repräsentative Berlin, der Kurfürstendamm oder Unter den Linden und das Brandenburger Tor, sondern das alte, heimliche, dem Untergang geweihte Berlin, die stillen Ecken und Winkel, die Hinterhöfe und Grachten, Kneipen, Parkbänke und Buddelkästen. Otto Nagel arbeitet mitunter im Wettlauf mit den Bombenangriffen, denn Tage oder auch nur Stunden später sind nur noch Ruinen übrig. Mitten in der Zeit der Zerstörung dient sein Werk der Erhaltung: Das Bedrohte und Vernichtete darf nicht gänzlich verloren gehen. Das zerstörte Alt-Berlin soll in seinen Bildern gerettet, unverlierbar werden. Nagel schafft einzigartige Dokumente von künstlerischem wie kulturgeschichtlichem Wert
Trotz protokollarischer Schärfe entdeckt Nagel in seiner „sozialen Topografie“ Berlins verborgene Schönheiten, leise, diskrete Bildelemente. Die Farbe ist weder rauschhaft noch explosiv, sondern unauffällig, auf einen gemischten Grundton abgestimmt - adäquat dem bedrückenden Alltag: ein dumpfes Grau und düsteres Umbra, ein getrübtes Ocker, fahles Englischrot oder verwischtes Grün, ein gedämpftes Pariserblau. Und zugleich mit einem leisen Anflug von Wehmut und Resignation …
Seit den 1920er Jahren steht er für soziales Engagement und sucht Gestalt und Psyche des Menschen realistisch vielschichtig zu deuten. Der Arbeiter tritt nicht als amorphe Masse, sondern als individuell geformte Persönlichkeit hervor, in der sich zugleich ein Massenschicksal spiegelt. Im Arbeiterbildnis gelingt es Nagel, Elemente neuer geistiger Beziehungen zur sozialen Umwelt erlebbar zu machen. Mit wissenden Augen schaut


Lotte mit Puppe (1921) – es ist Nagels Tochter –

uns an. Dieses proletarische Kind hat Spielen nicht gelernt, wie einen Fremdkörper hält es die Puppe in der Hand.



Nach 1945 gehört Otto Nagel zu jener alten Realisten-Generation, die, geschult an der Malerei Max Liebermanns, im Osten Deutschlands in der Entdeckung der neuen Wirklichkeit zu Anregern für jüngere Künstler weden.

Mit seinen Selbstporträts kann sich Nagel in die Reihe großer Meister des 20. Jahrhunderts einordnen. Schon im ersten Selbstbildnis mit Hut , die Proletarierwohnung im Hintergrund, erreicht er mit seiner lapidaren Formensprache eine Tiefe des Ausdrucks. Hier tritt der Arbeiter - mit fragend-forderndem Blick - als Individuum und Künstler erstmals in die Malerei ein.







Kay Rasmus Nielsen

Auf der Rast im tiefen Wald


Nielsen (1886 - 1957), dänischer Illustrator
Geboren in Kopenhagen in eine Künstlerfamilie, beide Eltern Schauspieler. Er studiert 1904 bis 1911 Kunst in Paris, lebt 1911 bis 1916 in England, malt Illustrationen und Landschaften in der Gegend von Dover, reist 1917 nach New York, wo eine Ausstellung seiner Arbeiten stattfindet, und kehrt nach Dänemark zurück. Malt Bühnenbilder, illustriert 1924 Fairy Tales von Hans Andersen, Hänsel und Gretel sowie andere Geschichten der Brüder Grimm. 1939 Kalifornien, arbeitet mit Walt Disney, steuert Kunstwerke zu Filmen bei, einige Projekte scheitern.
Nielsen kehrt verzweifelt nach Dänemark zurück. Dort sind seine Werke nicht mehr gefragt. Er verbringt seine letzten Jahre in Armut, bekommt chronischen Husten, der ihn bis zu seinem Tod plagt.









Hermann Nitsch



Kunst? Anita Albus: "Blut-Kitsch!"

Links im Bild der Aktionist, der roten Umweltschmutz produziert und vermarktet - die Steuern dafür hinterzieht seine Ehefrau.
Stoisch lässt Rita Nitsch den Medienrummel und das Blitzlichtgewitter über sich ergehen. Gefasst legt sie vor dem Schöffensenat ein umfassendes Geständnis ab. Die Schwarzverkäufe von "Kunstwerken" ihres Mannes über mehrere Jahre räumt sie ein.
Der Staatsanwalt beziffert die Abgaben-hinterziehung mit knapp einer Million € (190.000 € Umsatz- und 770.000 € Einkommensteuer).
Er erläutert: „Die Steuerschuld konnte nur geschätzt werden. Die verkauften Kunstwerke sind über die ganze Welt verstreut und die Käufer sind nicht gerade auskunftsfreudig.“
2018 wird Nitsch 80: Orgien, Blutrausch mit Musik, Körpern und Innereien.
Kindheitstraumata?
1938 in Wien geboren, ist die Kindheit gekennzeichnet von den Gräueln des Krieges. In ersten Aktionen sorgt er für Aufsehen, verwendet Blut oder Gedärme, ist erfüllt vom Vorhaben eines Sechs-Tage-Spiels, das für Akteure wie Betrachter zur Ganzkörpererfahrung werden soll. Christlich-religiös geprägte Menschen werfen ihm Blasphemie vor. Tierschützer erregen sich über seinen Umgang mit geschlachteten Tieren im Rahmen seiner Rituale. Linkslberale melden gegenüber der „Rohheit“ seiner Aktionen humanistische Bedenken an.



mit dem bewusstmachenden rausch der abreaktion (dem endpunkt der abreaktion) ist der leben gewordene dramatische effekt auf seinen höhepunkt gebracht, etwas, das der katastrophe des klassischen dramas gleich ist, ist erreicht.
nur dass die katastrophe im fall des o.m. theaters durch die neutralisierte ästhetische bewusst- und anschaubarmachung des verdrängten, durch weitgehende katharsis von der tragischen ausweglosigkeit des antiken dramas befreit wird.
der gesamte lebensablauf wird zum mystischen erlebnis verdichtet.
die rauschhafte intensität des existierens muss sich auf alle daseinsgebiete über das alltägliche leben ausbreiten.
eine heiter bewältigte welt soll anlass geben, dass wir uns ausgeglichen in alle genussmöglichkeiten versenken.
alle sinne müssen sich intensivieren und sensiblisieren.
die äusserste sublimierung des exzessiven ist die sich in uns ausbreitende aufwallung der stark gefühlten lebendigkeit zum heiteren rauch des zustandes der altruistischen liebe.
liebe nicht als gebot begriffen, sondern als zustand, als hochzustand des existierens, als seinszustand.
auf das ganze leben ausgebreitete seinsmystik ist liebe.








Emil Nolde



Herstmeer V
1910

Der leidenschaftliche, barbarische Maler unter den deutschen Expressionisten ist überzeugt, dass der brutalste Ausdruck das stärkste ist, er schreckte vor keiner urweltlichen Form, keine ekstatischen Farbe zurück. Seine Farben sind grell, wild, sein Farbauftrag roh, seine Formen erinnern an primitive Holzplastik. Das Urweltliche, Mythische war ist die Heimat der Bildfantasie Noldes. Diese Tatsache wird an seinen Gestalten, an seinen religiösen Bildern und auch in seinen Landschaften deutlich. Sein Zugriff ist wild und ungezügelt; es geht ihm darum, die dichteste Kraft des Ausdrucks zu erreichen. Klee nannte Nolde den "Dämon der unteren Region".

Meer im Abendlicht

Seine Aquarelle sind vergleichsweise sanft; die für manchen Betrachter so abstoßende Ausdrucksgewalt seiner Gemälde ist hier gedämpft. Mit virtuoser Technik aquarelliert er vor allem in kostbaren samten Farben Blumen und die Küstenstriche seiner Heimat.







Plinio Nomellini


Schichtarbeit

Übernimmt 1890 den Divisionismus, wird, nachdem er die Streiks der genuesischen Arbeiter 1891 ausgestellt hat, 1894 wegen Anarchismus verhaftet, aber freigesprochen und zum Mittelpunkt der Gruppo d 'Albano. Ab 1919 in Florenz, dann Atelier auf Elba, wo er sich auf Landschaftsmalerei konzentriert.







Eilert Adelsteen Normann



Der Einstransport
1849

Der norwegische Landschaftsmaler der Düsseldorfer Schule wird 1848 auf der Insel Vågøya bei Bodø geboren. Sein Vater ein wohlhabender Schiffer und Hofbesitzer, der seinen zweiten Sohn Adelsteen 1860 auf eine Schule in Trondheim schickt. 1869 geht er an die Kunstakademie Düsseldorf, um Landschaftsmalerei zu studieren. 1870 heiratet er eine Rheinländerin und kauft in Düsseldorf ein Haus.
Er hat vollen künstlerischen Erfolg und entdeckt den Maler Gunnar Berg. 1887 zieht er nach Berlin. 1890/91 lässt sich Normann eine Villa am Sognefjord errichten, in der er fortan die Sommer verbringt. Er schafft sich ein Boot mit außenbordmotor an, um so leichter seine Motive vom Wasser aus erreichen zu können. Bei einem Besuch in Norwegen 1892 sieht Normann eine Ausstellung mit Bildern des noch wenig bekannten Edvard Munch, dessen Begabung er erkennt. Auf seine Vermittlung kann dieser mehr als 55 Werke auf einer Ausstellung in Berlin zeigen. Die Ausstellung löst einen Skandal aus, da Munchs Werke am Hof und bei der Mehrzahl der Besucher Anstoß erregten. Nach wenigen Tagen wirde die Ausstellung geschlossen, was Normann vorausgesehen hat.
Kaiser Wilhelm II. trägt Normann seinen Einsatz für Munch nicht nach und bestellt auf seiner letzten Nordlandreise 1914 bestellt ein monumentales Bild des Lyngenfjords, das er aber wegen des Krieges nicht mehr erhält, ein Reeder kauft es Normann ab.


Fjord mit Mitternachtssonne

In Berlin richtet Normann eine Malerschule ein, und unterrichtet vornehmlich junge Damen, von einer bekommt er 1909 einen Sohn. Nach dem Tod 1911 seiner Frau, heiratet er die 35 Jahre jüngere Luise. 1910 lässt er sich durch einen norwegischen Bauunternehmer ein Haus in Deutsch-Wilmersdorf errichten, der mit seinem Geld nach Amerika abhaut, Normann gerät in Konkurs, aus dem er sich durch verstärkte Bilderproduktion befreit.
1917 zieht Normann aus Gesundheitsgründen nach Norwegen zurück, wo er nach längerer Krankheit 1918 an der Spanischen Grippe stirbt.
Normann benutzt eigene Fotografien als Vorlagen für seine Bilder. Seine Malweise verändert sich stark, wird unter dem Einfluss des Impressionismus immer flüchtiger und lückenhafter. Von den gedämpften Farben seiner frühen Schaffensperiode schwenkt er zu heftigen Zusammenstellungen leuchtender Farben um. Seit den 1890ern verwendet er die Spachteltechnik. Normann malt nun stereotyp viele, einander ähnliche Fjordlandschaften mit blauem Himmel, die sich gut an deutsche Touristen verkaufen.







Stephanie Nückel



Sisterhood
Acryl auf Leinwand 2019

Situation zwischen Frauen, geprägt von Energie und Wärme, Austausch; sie schauen aber nicht in die gleiche Richtung, die eine scheint freudiger und unabhängier.
Schon früh entwickelt Stephanie Nückel ihre Passion für die Malerei und folgt nach Umwegen mit 30 Jahren ihrer Berufung, eignet sich das Handwerk durch Kunstkurse und Intensivstudium an. Seit 1999 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig, stets fasziniert vom Rätsel des Weiblichen. Die Künstlerin bricht mit Klischees und räumt mit der typisch weiblichen Rollenerwartung auf, zeigt entfesselte und befreite Frauen, die mit ihrer Macht des weiblichen Seins spielen und uns mit selbstbewussten Blicken und erotischen Posen irritieren. Ist es Einladung oder reine Ironie?
Stephanie Nückel lebt seit 1984 in Berlin


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