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A Picture of the great Fire
which happened at Constantinople
in the Reign of Sultan Achmet.
The Janizaries in the mean time
plundring the best Houses,
Nassa Bassa the Vizier
riding about with a Cimetre
in one hand
and a Janizary’s Head
in the other to deter them;
and the Priests
attempting to quench the Fire,
by pieces of Mahomet’s Shirt
dipped in holy Water
and thrown into it.


1299 bis 1922 besteht das Osmanische Reich, das Sultane regieren, die sowohl weltliche Herrscher als auch religiöse Autoritäten sind.



Ahmed I.

geboren um 1589, regiert 1603 bis zu seinem Tod 1617, er stirbt an Typhus. Er folgt seinem Vater Mehmed III. mit 14 auf den Thron und ist der erste Sultan, der minderjährig die Herrschaft übernimmt, und Abstand von dem Brauch nimmt, direkte Konkurrenten um den Thron, wie seinen Bruder



Mustafa

geboren 1591, ermorden zu lassen - dafür sperrt er Großmutter Safiye, die bis zu seiner Thronbesteigung die Regierungsgeschäfte führt, im Harem ein.
Ahmed I. hat zwei Frauen: Mahfiruze Hatice Sultan und Kösem Mahpeyker. Kriege in Ungarn und in Persien enden ungünstig für das Osmanische Reich, 1606 muss es den Friedensvertrag von Zsitvatorok unterschreiben, der die jährlichen Tributszahlungen durch Österreich abschafft.

Während des Rests seiner Amtszeit gibt Ahmed sich dem Vergnügen hin. Am Hof herrscht Willkür. Er lässt nach Lust und Laune Wesire ermorden und ergötzt sich daran.
Demoralisierung und Korruption in der öffentlichen Verwaltung werden ebenso allgegenwärtig wie Disziplinlosigkeit in der Armee. Auf dem Sterbebett betraut Ahmed I. seinen geistesgestörten Bruder Mustafa mit der Nachfolge, da Sohn Osman noch zu jung ist.
Bekannt ist Ahmed I. vor allem als Erbauer der Sultan-Ahmed-Moschee (Blaue Moschee - sie sollte noch prumkvoller als als die Hagia Sophia werden), wo er auch begraben ist, und des Aynalikavak-Palastes. Er ist in jeder Beziehung auch Erdogans Vorbild.



Elitetruppe im Osmanischen Reich sind die Janitscharen, die die Leibwache des Sultans stellen und höchste Positionen im osmanischen Staatswesen erlangen.
Ihren Ursprung haben sie im 14. Jahrhundert. Es müssen ausreichend Soldaten für die neuen Kriegszüge gefunden werden, das eigene Volk hätte nicht ausgereicht, um ein Heer für größere Vorhaben zu stellen. Jeder neue Kriegszug bringt neue Kriegsgefangene ein, unter denen sich kräftige, junge für den Waffendienst geeignete Männer finden. Diesen Männern der „falschen“ Religion nehmen die Osmanen ihre Kinder weg und erziehen sie - nach dem Vorbild der Mamluken - zu fanatischen Muslimen um.



Knabenlese

Jungen im kindlichen Alter verschleppen die Osmanen aus dem Kaukasus und dem Balkan und zwangskonvertieren sie zum Islam. Die Janitscharen sind die erste stehende Armee des Osmanischen Reiches. Im Gegensatz zu freien Moslems düfen sie nur Schnurrbart, keinen Vollbart tragen. In ihrem abgeschiedenen Leben in Kasernen ähneln sie den christlichen Ritterorden. Sie leben ausschließlich für den Krieg, heiraten nicht, haben keinen Besitz und beziehen außer regelmäßigen Mahlzeiten so gut wie keinen Sold.
Auf dem Kopf tragen die Janitscharen eine kegelförmige, von einem Turban umwundene Filzkappe, ihre Beine stecken in hohen Schaftstiefeln, ihre wichtigste Waffe ist der Bogen, später Feuerwaffen, im Nahkampf Beil, Säbel und Jatagane (Säbel).
Allmählich werden sich die Janitscharen ihrer Bedeutung bewusst.
Eine erste Revolte findet 1446 statt, weitere folgen. Ab 1566 dürfen sie heiraten, sie üben nun Einfluss auf die Regierung aus.
Das große Feuer soll 1607 gewesen sein und Nassa Bassa sei der Großwesir Nassus Basha (?).









Größte Moschee der Türkei: Camlica. Die „Erdogan-Moschee“ gibt es seit 2019. Sie befindet sich auf dem höchsten Hügel Istanbuls und ist von da aus noch kilometerweit zu sehen. Den erhabenen Ort hat Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan selbst ausgesucht. Die Camlica-Moschee ist eines seiner Lieblingsprojekte. Schätzungsweise 70 Mill. € Baukosten. Sie hat 6 Minarette, vier davon höher als 107 m, so hoch wie nirgends sonst in der Welt.

Erdogan hat sich damit sein Vermächtnis geschaffen. Istanbul ist eine Stadt der Moscheen, und die wichtigste ist die Hagia Sophia. Danach kommt Camlica. Sie heißt zwar so, aber inoffiziell nennt man sie die ‚Erdogan-Moschee‘ und sagt, Erdogan möchte nach seinem Tod dort begraben werden.
Das Gelände der Moschee ist riesig. Allein im Gebetsraum haben 34.000 Menschen Platz - halb so viel, wie in ein mittelgroßes Fußballstadion passen. Auf den 17.000 qm Teppichboden beten an normalen Tagen etwa 50 Menschen, während ein paar Kinder in der Weite des Innenraums ausgelassen Fangen spielen. An Feiertagen kommt Erdogan zum Beten, standesgemäß von ein paar 1000 Anhängern begleitet. Pressefotos suggerieren das Bild eines tiefgläubigen Volkes, mit einem frommen Erdogan an seiner Spitze. Erdogan:

Wo immer es eine Kuppel, ein Minarett gibt, wo immer unser Gebet mit dem Himmel vermischt wird, dort ist zweifellos ein muslimisches Land.

Hüda Kaya (kurdische Abgeordnete): „Eine Mega-Moschee macht aber noch längst kein muslimisches Land, wichtiges moslemisches Glaubensprinzip: Verbot von Verschwendungen und Angeberei. Die Camlica-Moschee ist ein Ort, der nicht zur Anbetung, sondern als rein politischer Schauplatz geschaffen wurde. Sie steht für Verschwendung, nicht für das Gebet.“ Sie habe für Erdogan einen ähnlichen politischen Wert wie die Hagia Sophia, die er vor einem Jahr feierlich zur Moschee machte. Rund 350.000 Menschen kamen an dem Tag zusammen und feierten, dass die Hagia Sophia – erst Hauptkirche des byzantinischen Konstantinopels, dann Haupt-Moschee im Osmanischen Reich, dann Museum in der türkischen Republik – wieder zur Moschee gemacht wurde. Für die Pilger sei Erdogan der Held des Tages gewesen. „Diese politische Show hat die Hagia Sophia entwertet.“
Anders als die große Camlica-Moschee auf dem Kiefernhügel ist die Hagia Sophia in Istanbuls Altstadt zwar gut besucht. Doch der Schein trügt: Viele von denen, die kommen, sind Touristen und beten nicht, sondern machen Selfies oder bewundern die Architektur. Aber der tiefreligiöse Imran sagt: „Diese neue Moschee ist ein Beweis, wie stark der Islam geworden ist – und Gott sei Dank gibt es Erdogan! Es ist vollbracht. Wir werden nun für immer hier sein. Und da, wo eine Moschee ist, da ist auch der Islam. Einst war der Muslim schwach, nun ist er stark. Gelobt sei Gott, die Türkei wird aus Istanbul heraus auferstehen. Erst wurde die Hagia Sophia wieder geöffnet, nun diese Moschee und als nächstes wird Jerusalem erobert!“

Zugleich aber wächst die Erdogan-Skepsis unter seinen weniger überzeugten Anhängern. Etwa bei zwei Männern, die die Taksim-Moschee-Eröffnung beobachten:
„Gelobt sei Gott, wir sind Muslime. Aber alles, was wir brauchen, sind Arbeitsplätze. Und alles was wir kriegen, sind Moscheen.“
Analyst Cagaptay im Juli 2021:
„Früher konnte Erdogan die Schuld immer der alten Elite anhängen, so hat er sich auch eine Basis aufgebaut. Aber nach zwei Jahrzehnten an der Macht weiß auch Erdogan, dass ihm das keiner mehr abkauft. Er ist ein Quasi-Sultan und die Menschen halten ihn für die Probleme des Landes verantwortlich.“ Seine Umfragewerte seien so niedrig wie nie zuvor und vor allem die junge Generation sehe ihn zunehmend kritisch. „Er kann seine ursprüngliche Taktik nicht mehr verkaufen: Ich denke, Erdogan hat sich überlegt, jetzt mehr auf seine Ideologie zu setzen – Familienwerte und Religion – um seine Basis zu retten. Aber das wird nicht klappen. Denn die Türkei ist kein islamisches Land.“
Da helfe es Erdogan auch nicht mehr, eine Großmoschee nach der anderen zu bauen. Die meisten bleiben sowieso eher leer.