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Marcus Tullius Cicero his Geography;
as also a part of that magnified Piece of his De Republica,
very little answering the great expectation of it,
and short of Pieces under the same name by Bodinus and Tholosanus.






Markus Tullius Cicero

Jeder, der auf dem Gymnasium Latein lernte, kennt ihn.

US-Präsident Harry Truman (1945–1953) hält ihn und Demosthenes für die beiden überzeugendsten Redner der Weltgeschichte; er liest seine Reden im Original und übersetzt sie ins Englische. Stefan Zweig verherrlicht ihn 1940 in einem Essay als ersten Anwalt der Humanität und letzten Anwalt der römischen Freiheit.

Zwar zählt Marcus Tullius Cicero, Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, berühmtester Redner Roms und Konsul im Jahr 63 v. Chr., geboren 106 vor Chr., im Jahr 43 ermordet, zu den vielseitigsten Köpfe der römischen Antike, eine Geografie aber hat er nicht geschrieben, sie ist die Erfindung Brownes.



Seine lateinischen Leser macht Cicero in den philosophischen Schriften mit griechischer Philosophie vertraut. Von seiner Schrift "Über den Staat" (De re publica) gibt es nur Fragmente. In Anlehnung an Platon legt Cicero in Dialogform Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Staatssysteme dar. Der für ihn ideale Staat ist die römische Republik. Warum Browne von der Schrift enttäuscht ist, erläutert er nicht näher. Hervorzuheben an Cicero ist jedenfalls seine Fähigkeit, komplexe Fragen übersichtlich zu erläutern und über verschiedene Lösungsversuche allgemeinverständlich zu informieren, ohne dem Leser eine bestimmte Lösung aufzudrängen - bis heute ein lesenswertes Werk.

Unter den Aufklärern tritt vor allem Voltaire als Verehrer Ciceros hervor, der ihn als Gegner des Despotismus schätzt. In den britischen Kolonien Nordamerikas, als sich die Loslösung von Großbritannien und die Gründung der USA anbahnt, ist die Berufung auf die republikanische Tradition der Antike in den führenden Kreisen der Unabhängigkeitsbewegung sehr populär. In unzähligen Reden und Schriften nimmt man auf die römischen Patrioten Cicero und Brutus als Kämpfer gegen die Tyrannei Bezug. Thomas Jefferson und John Dickinson verehren Cicero und stützen sich in ihrer Polemik gegen die Monarchie und beim Eintreten für das Naturrecht auf seine Gedanken.

Für die Französische Revolution gilt der berühmte Redner als Vorkämpfer der Freiheit und republikanischen Verfassung gegen die Despotie. Die führenden Revolutionäre pflegen, um als Redner zu glänzen, ihre Ansprachen nach seinem Muster zu formen. Sie schätzen seine Fähigkeit, mit den Mitteln der Rhetorik einen gestaltenden Einfluss auf die Politik zu gewinnen und in ihren Reden wimmelt es von Vergleichen zwischen den aktuellen Verhältnissen und denjenigen der Epoche Ciceros sowie von einschlägigen Anspielungen.



Pierre Vergniaud, der Girondist wird gar "Cicero" genannt.

Ganz anders das deutsche Cicerobild im 19. Jahrhundert: In der Altertumswissenschaft ebenso wie in der Geschichtsphilosophie herrscht die Auffassung, der Sieg Caesars und des monarchischen Prinzips sei eine unausweichliche historische Notwendigkeit gewesen und der Widerstand der Republikaner dagegen sinnlos; Caesar habe das Zeitgemäße und daher Richtige getan, Cicero habe dies nicht erkennen können und daher scheitern müssen.

Ein besonders prominenter Vertreter dieser Ansicht ist Hegel. Auch Theodor Mommsen übt vernichtende Kritik an der schriftstellerischen und philosophischen Leistung Ciceros wie an seiner Politik: eine Journalistennatur im schlechtesten Sinne des Wortes.

Die Verteidiger Ciceros unterstellen den Kritikern, die politische Gegensätze ihrer eigenen Epoche auf das antike Rom zu übertragen und zu parteiischer Perspektive zu gelangen.

In den USA benennt man die Stadt Cicero in Illinois sowie andere Ortschaften nach ihm.


Bodinus

Ein früher Fürsprecher des Absolutismus und - wie könnte es anders sein - Jurist und Hexenverfolger.

Jean Bodin, geboren 1529, latinisiert Joannes Bodinus Andegavensis, französischer Staatstheoretiker von Rang, Begründer des modernen Souveränitätsbegriffes, wächst als Novize im Karmeliterkloster auf.

Er analysiert das Phänomen der Inflation, gehört einem hochkarätigen Diskussionszirkel um Prinz François d'Alençon an und schreibt, ganz nach der auf Marcus Tullius Cicero zurückgehenden Begriffsbestimmung, wonach der Staat zusammengesetzt aus Familien und den ihnen gehörenden Gütern besteht, "Les six livres de la République" (Sechs Bücher über den Staat), die er später erweitert und ins Lateinische übersetzt. Bodin sucht den Mittelweg einzuschlagen zwischen dem Machiavellismus, wonach ein Herrscher die Pflicht und damit das Recht habe, ohne moralische Rücksichten zum Vorteil seines Staates zu handeln, und dem Ideal einer Volksherrschaft oder zumindest einer Wahlmonarchie. Ausgehend von der These, dass das Klima eines Landes den Charakter seiner Einwohner präge und damit auch die für sie geeignetste Staatsform in weitem Umfang vorgebe, postuliert Bodin als ideales Regime für das klimatisch gemäßigte Frankreich die erbliche Monarchie.

Als Anwalt ist er in Hexenprozesse involviert, ob er an den Ketzerverfolgungen in Genf mitwirkt, ist unsicher. Er veröffentlicht das einflussreiche, auch ins Deutsche übersetzte Handbuch der Hexer- und Hexenkunde samt Ratschlägen und Argumentationshilfen für Richter, die auch vor der Todesstrafe nicht zurückschrecken sollten; 1596 stirbt er an der Pest.



Die Dämonenmanie der Hexer.

Tholosanus

Pierre Grégoire, oder Pedro Gregoire, latinisiert Petrus Gregorius Tholosanus (1540-1597), französischer Jurist und Philosoph, den die deutsche Wikipedia nicht kennt (nur den Schriftsteller und Politiker gleichen Namens aus Luxemburg, 1907 bis 1991), unser Lessing erwähnt ihn wenigstens. Er ist Professor der Rechtswissenschaften in Cahors, schreibt 1578 eine "Syntax artis mirabilis", die auf dem Index landet.

In "De Re publica - libri sex et viginti" neigt Tholosanus der Monarchie zu (analog zur Familie!), er nimmt Bezug auf Bodin.





Cicero flieht aus Rom





Hexenverbrennung