Velká Fürstenberská zahrada
Großer Fürstenberggarten






Der am östlichsten gelegene Garten innerhalb des Palastgartenkomplexes am südlichen Hang der Prager Burg heißt Großer Fürstenberggarten, Bestandteil des Fürstenberg-Palais'. Jahrzehnte war einer der schönsten Gärten Europas für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, seit ein paar Jahren ist er rekonstruiert. Gärtner pflanzten mehr als 3.500 Blumen, 8.500 Bäume und 2.200 Rosen.

Archäologen über Bildhauer, Stukkteure bis zu Botanikern revitalisierten sensibel die einzigartige Gartenarchitektur. Der größte Palastgarten Prags beeindruckt nun wieder durch seinen Charme, bietet einzigartige Blicke auf die mäandernde Moldau, zum Petrin-Hügel und das historische Stadtzentrum ...

Über der Barockresidenz - unweit der U-Bahn-Haltestelle Malostranská - weht heute die Flagge Polens, der Botschafter hat im Palais Fürstenberg seinen Sitz.

Terrassengarten mit Springbrunnen, Treppenhäuser mit Säulenreihen, herrliche Blicke auf Prag ...

Die Grundstücke unter der Prager Burg, wo man in der Zeit von Karl IV. Wein anbaut, gehören im Mittelalter dem St. Georg-Kloster. Nach dem Großbrand 1541, dem ein Teil der Burg zum Opfer fallen, verkauft das Kloster seine Grundstücke, erste Besitzer sind Stadtbürger, die erbauten Palais haben eine wechselvolle Geschichte.

1743 kauft Graf Václav Kazimír Netolick von Eisenberg Palais mit Garten, Gartenhaus, Weinberg und Weinpresse und lässt den Garten in seine Barockresidenz umwandeln, die bis heute erhalten ist. 1822 geht der Besitz an Fürst Fürstenberg über, 1859 wird der untere Teil des Gartens in einen englischen Park, bis heute erhalten, umgewandelt.

Die kompositorische Achse bildet die Treppe, die sehr steil verläuft und über die man die einzelnen Terrassen erreicht. Diese Treppe endet kurz vor den Umfriedungsmauern der Burg in einer offenen


Sella Terrana.

Die Orangerie ist heute Ausstellungsraum oder Holzlager, ein steile Treppe führt zu unserem Aussichtspavillon.















Fürst Karl Egon II. zu Fürstenberg (1796-1854)

1822 kauft der Mann das Palais und der große Kunstmäzen und Mitglied der Königlichen Gelehrtengesellschaft verleiht ihm seinen Namen. Den unteren Teil des Parks nutzt Fürst zu Fürstenberg als Magazin und für den Großhandel mit seinen Produkten: Er besitzt Eisenwerke unweit der Burg Pürglitz und trägt maßgeblich zur Entwicklung der Industrie Böhmens bei. Er betreibt die Pferdebahn, die aus den Wäldern von Křivoklát nach Prag führte. Als Mäzen beteiligt er sich finanziell an der Gründung des Nationalmuseums und in seinem Palais richtet er nicht nur ein Lager mit Metallprodukten sondern auch eine große Bibliothek ein.

Den prunkvollen Barocksaal im ersten Stock nutzt er für Konzerte und Empfänge. Eine Tradition, die die polnische Botschaft, Mieter des Palastes, fortsetzt. Kurz nach der Entstehung der Tschechoslowakei verkaufen die Fürstenbergs das Gebäude dem tschechoslowakischen Staat. Zuvor lassen sie aber die umfangreiche Bibliothek nach Křivoklát übersiedeln.

33 Jahre (1819 bis 1852) ist Fürst zu Fürstenberg erster Vizepräsident der Ersten Kammer der Badischen Ständeversammlung. Der einzige Sohn des österreichischen Generals Fürst Karl Aloys zu Fürstenberg und dessen Gemahlin Prinzessin Elisabeth von Thurn und Taxis erbt bis 1804 alle Besitzungen des Hauses Fürstenberg - seine Mutter übernimmt mit einem entfernten Onkel die vormundschaftliche Regierung für 7jährigen (faktischer Regent ist aber Oberforstmeister von Laßberg, außerehelich mit der Fürstinwitwe liiert).
1806, nach Auflösung des Fürstentums Fürstenberg wird der junge Fürst Grundherr riesiger Güter mit ausgedehnten Waldungen und industriellen Unternehmungen, Standesherr des Großherzogtums Baden, des Königreichs Württemberg und des Fürstentums Hohenzollern-Sigmaringen. Neben der Verwaltung seiner Güter widmet sich Karl Egon auch der Politik und den Künsten. Als Mäzen erwirbt er für seine Residenz im ländlichen Donaueschingen einen Ruf.

Und:
2009 spielt sich in Palais und Garten ein großes Happening mit Hunderten von Teilnehmern ab: anlässlich des 20. Jahrestags der ersten freien Wahlen in Polen veranstaltet die Botschaft ein Freiheitsfest mit zahlreichen Bands und Sängern aus Tschechien und Polen und öffnet ausnahmsweise das Gartentor auch für Bürger . . .











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