Národní památník na Vítkově
Nationaldenkmal in Vitkov (Veitsberg)






Wendepunkte der tschechischen und tschechoslowakischen Staatlichkeit im 20. Jahrhundert heißt die Dauerausstellung im Nationaldenkmal auf dem Veitsberg.

Fünf Wendepunkte:

- 1918 Tschechoslowakei
- 1938 Münchner Abkommen
- 1948 Wiederherstellung Tschechoslowakei, kommunistischer Putsch
- 1968 Gründung der Tschechoslowakischen Föderation
- 1989 Fall des Kommunismus

Žižkov (Zischkaberg) ist ein Stadtteil östlich vom Zentrum, benannt nach dem Hussitenanführer Jan Žižka und seit den 1990er Jahren Zentrum der Prager Künstler- und Kneipenszene. Neben dem bekanntesten Bauwerk, dem Fernsehturm Žižkov, befindet sich auf dem Veitsberg (Vítkov), zu Ehren Žižkas in Vrch Žižkov umbenannt, das 1950 eingeweihte Jan-Žižka-Denkmal, mit 9m Höhe und 16,5t Gewicht größte Bronzestatue der Welt.
Der Veitsberg, eng mit der Hussitenbewegung und den Ereignissen des Sommers 1420 verbunden, ist Symbol des böhmischen Patriotismus, der Genius Loci zieht seit jeher die Bewohner Prags an. Als ein Kreuzzug gegen das tschechische Königreich stattfindet, schlagen die Hussiten am 14. Juli 1420 die Kreuzfahrerarmee.
Nach Ausrufung der Tschechoslowakei unterstützt der Staat das Ziel, die Tradition der Fremdenlegionen aufrechtzuerhalten und auszubauen, ein Widerstandsdenkmal muss her, 1938 ist es fertig, das Münchner Abkommen verhindert die Einweihung. Die kommunistischen Machthaber missbrauchen den ursprünglichen Gedanken für die Gedenkstätte, lassen 1953 Staatschef Klement Gottwald einbalsamieren und errichten ihm im Denkmal ein Mausoleum. Die Einbalsamierung Gottwalds misslingt, die Leiche wird 1962 entfernt und verbrannt. Im Jahr 2000 übernimmt das Nationalmuseum das Nationaldenkmal in Vitkov.







Jan Žižka











Deutsche Siedler lassen die ersten großen böhmischen Städte entstehen. Zunächst akzeptiert man die deutsche Führung, der böhmische Adel rezipiert die ritterliche Kultur. Das ändert sich im 14. Jahrhundert, als sich eine böhmische Identität entwickelt. Eie Einwanderung kommt zum Stillstand, Aggressionen richten sich gegen deutsche Einwanderer, auf deutscher Seite entwickelt sich Neid und Missgunst auf den niederen tschechischen Adel, der durch wachsendes Bildungsniveau immer häufiger kirchliche Ämter besetzt. Die Deutschen sehen sich um Spitzenpositionen in der Stadt und Kirche bedroht. Wenzel fördert das nationale Bestreben in Böhmen. 1408 setzt der König einen Prager Rat ein, der erstmals mehrheitlich aus Einheimischen besteht.
Neben dem nationalen Bestreben der Böhmen ruft vornehmlich der moralische Verfall der Kirche Reformbewegungen und den Wunsch nach grundlegenden Erneuerungen hervor.
Schriften des englischen Philosophen John Wyclif kursieren an der Prager Universität. Mit seinen Texten greift er im Namen der Bibel die Autorität und Herrschaft der gesamten kirchlichen Hierarchie an, stellt die Autorität des Papstes grundsätzlich infrage.
Johannes Hus nimmt die Gedanken auf, er wird zur tragenden (und zur tragischen) Inkarnation des Hussitismus. Hus wandelt Wyclifs Theorien in die Praxis um.
1419 erster Prager Fenstersturz, bei dem Hussiten das Rathaus stürmen und einige Ratsherrn aus dem Fenster werfen. König Wenzel trifft, als ihn die Nachricht erreicht, der Schlag.
Seinen Bruder Sigismund erkennen die Hussiten nicht als König an, da er das seinerzeit Jan Hus versprochene sichere Geleit nicht eingehalten hat; er gilt als dessen Mörder. In den Tagen nach dem Tode Wenzels unterwerfen hussitische Volksmassen in Prag in einem Wochen dauernden Aufstand Kirchen und Klöster, zerstören und verbrennen sie. Es kommt zum ersten Kreuzzug, gegen die Hussiten, aus dem Aufstand wird Krieg. Katholische Truppen unter dem späteren Kaiser Sigismund ziehen im Juni 1420 auf dem Hradschin ein. Den Versuch, ganz Prag zu erobern, schlagen die Hussiten-Truppen unter Jan Žižka in der Schlacht am Veitsberg zurück ...













zurück zum
Panorama