Šternberský Palác
Palais Sternberg






Adelige müssen ihre Residenz in Prag nahe dem Hradschin bauen, deshalb stehen dort nur prächtige und prunkvolle Paläste, aber keine Bürgerhäuser. Wenzel Adalbert von Sternberg lässt 1698 über dem Hirschgraben sein Stadtgartenpalais bauen, eines der bedeutendsten Barockwerke in Böhmen.
Der zweigeschossige Palast hat vier den quadratischen Hof umgebende Flügel und eine zylindrische Front, die in den kleinen Garten an der Westseite des Palais ausläuft. Die Fenster der zweiten Etage zieren Medaillons der Köpfe römischer Imperatoren und ein Relief der Heraklessage.
Das Sternberg-Palais ist im Inneren reich an Freskendecken und -wänden, etwa das prunkvolle Gemälde 'Selbstmord der Dido'; samt den reich verzierten Fußböden, der feinen Ausstattung und zwei Spiegelsälen vermittelt der Palast das Gefühl puren Luxus'.
In der Mitte des Innenhofs tötet der Bronze-Löwe eine riesige Schlange (von 1947).
Der Palast wechselt mehrmals Funktion und Besitzer.
2002 bis 2003 finden umfangreiche Restaurierungsarbeiten statt und dann übernimmt die Tschechische Nationalgalerie das Palais (europäische Kunst von der griechisch-römischen Klassik bis zum Ende des Barocks) und macht es der Öffentlichkeit zugänglich. Das weitläufige Palais gehört neben dem Pariser Louvre zu den ältesten öffentlichen Galerien in Europa. Hans Holbein der Ältere, Lucas Cranach der Ältere, Rembrandt, Francisco de Goya, van Dyck und Peter Paul Rubens sind vertreten. Dürers Hauptwerk seiner venezianischen Zeit und erstes Gruppenportrait der deutschen Kunst, der 'Rosenkranz' von 1506, ist das bekannteste Gemälde der Galerie, ursprünglich bestimmt für die Kirche San Bartolomeo der deutschen Kaufmannsgilde in Venedig.
Im ersten Stock des Palais Sternberg ist das Chinesische Kabinett in einem wunderbar restaurierten Raum mit schwarzen Lackwänden untergebracht, Familie Sternberg stellt ehemals ihre Porzellansammlung hier aus. Ein verträumter Garten um das Palais lädt zum Entspannen ein.










Karel Slavoj Amerling (1807 - 1884), Pädagoge, Schriftsteller, Arzt und Philosoph, bereist die Schweiz, Österreich, die Küste der Adria und die Ägäis. Er ist der Überzeugung, dass Ausbildung und Erziehung für alle möglich sei und eröffnet auf dem Hradschin im Sternberg-Palais ein Institut für mental gestörte Jugendliche ("Ernestinum"), das erste in der österreichischen Monarchie. 1870 wird er Direktor einer Nervenheilanstalt.
Amerling versteht Gott als ständig arbeitenden Schöpfer, der nicht nur Kraft und Materie schafft, sondern auch die Seele, die in der Materie wohnt. Beide, die Seele und Materie, leben in einer Harmonie, wobei die Materie der Seele dient.
In seinen Werken und Aufsätzen leugnet er die Entdeckungen und die Evolutionstheorie Charles Darwins. Er sieht die Genesis als die Schöpfung an und versucht sie naturwissenschaftlich zu interpretieren.
Der größte Teil seiner Werke sind pädagogische Schriften. Er verehrt Comenius und hält sich für seinen Nachfolger.











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