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Petar Hektorović

Der Universalgelehrte und Poet aus der Renaissancezeit Petar Hektorović, geboren 1487 und gestorben 1572 in Stari Grad auf Hvar, verlässt seine Insel nur zwei Mal während seiner gesamten Lebenszeit. Einmal für drei Tage: Er segelt nach Šolta, wo er Spuren vom


"Vater der kroatischen Literatur", Marko Marulić sucht.



Tvrdalj (befestigter Wohnsitz), das Haus des Dichters mit einem Fischteich und einer Taubenbrücke darüber, ist Hauptsehenswürdigkeit von Stari Grad. Sein ganzes Leben baut der Dichter beharrlich daran, es hat dieselbe Bedeutung für ihn wie sein literarisches Werk.
Ein Mikrokosmos entsteht - seine kleine, geschlossene Welt, in der alle Wesen - Fische, Vögel, Kräuter und Menschen (er selbst, seine Freunde, eine heilige Frau, Arme und Reisende) - einen Platz zum Leben finden.
Das Tvrdalj ist auch ein Steinbuch - Hektorović hat mehr als 20 Steininschriften in Latein, Italienisch und Kroatisch gehauen, eine davon sein Lebensmotto: "Fede e realtà o quanto è bella!" (Glaube und Wirklichkeit, oder - wie schön ist das!)
Der Dichter, christliche Denker und Architekt, beginnt sein Haus als Sommervilla (Inschrift am Eingang des Fischteiches): Petar Hektorovic, Sohn von Marin, baute es sich mit eigenen Geldern und Arbeitskräften, für sich und seine Freunde.
Vom Platz davor aus ist das Haus wenig auffällig. Die stimmungsvolle Gestaltung in hartem Stein, ohne Dekoration, aber mit zahlreichen Inschriften, verbirgt im Inneren ein großes Aquarium, in dessen stillem Wasser sich die strengen und feierlichen Fassadenwände der Tvrdalj spiegeln.
Ein großer Garten schließt sich hinten an.






















"Ribanje i ribarsko prigovaranje" (Fischerei und Dialoge von Fischern)

In dem dreiteiligen Buch, seinem wichtigsten Werk, beschreibt Hektorović - als Brief an seinen Vetter - den Törn mit den Fischern Paskoje Debelja und Nikola Zet aus Hvar.
Für Hektorović ist das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur einer der größten Werte.
"Ribanje i ribarsko prigovaranje" beruht auf seiner authentischen Erfahrung. Anfangs schildert der Autor die Insel Hvar, die vom Wind her geschickt gewählte Route, den reichen Fischfang, seine Absicht, drei Tage auf dem Meer Ruhe zu finden. Sie legen an, um den Fisch zu kochen und zu verspeisen.
Seine Begleiter sind die Segler und Fischer Nikola Zet und Pag Debelja, Nikolas Sohn.

In einer ruhigen Bucht, wohl L Tiha - noch heute eine wunderschöner Ankerliegeplatz - übernachten sie, vorher singen sie gmeinsam, er befragt die Fischer über die Flüsse und lässt sie sich von der Quelle bis zur Mündung näher erläutern.
Früh am nächsten Tag legen sie ab, Kurs Brac. Die Fischer angeln, segeln und singen, Hektorović schreibt die Lieder auf. Wenig später laufen sie in der der Bucht Nečujam (heute touristisches Zentrum der Insel) auf Šolta ein.

Am Abend vor Sonnenuntergang legen sie in der kleinen Stadt an, sich der alte Dichter


Marko Marulić(1450 - 1524)

aus Splt für 2 Jahre aufhielt. Hektorović lobt fasziniert dessen Heimatstadt Split.
Am dritten Tag früh am Morgen besuchen sie die Kirche und den Ort, legen in einer Bucht an. Hektorović beschreibt die vielen im Meer vorkommenden Fischarten.


Ruine der Petri-Kirche in Nečujam

Auf dem Rückweg treffen sie eine Galeere, ihr Kapität erkennt den Erzähler und lobt ihn für seine gute Arbeit auf Tvrdalj. Der Erzähler ist glücklich mit allem, was er Schönes, was er über sich und den Sommer gehört hat, sie schenken dem Galeerenchef die Fische, die sie an diesem Tag gefangen haben, er spendet ihnen Orangen und Zitronen, die die Galeere aus Split geladen hat.

Dann fahren sie weiter zu ihrer Insel entlang der Küste, und Hektorović wünscht sich, noch viele solch interessanten Tage zu erleben. In der Nacht landen sie wieder im Hafen von Stari Grad.



Das autobiographische Werk ist ein Triptychon. Es beschreibt den Weg von Hvar nach Brac und Šolta, den Weg zurück nach Hvar sowie den Dichter und die Fischer.

Petar Hektorović wird 1487 auf der Insel Hvar in eine angesehene und reiche Familie geboren. Er besucht das Gymnasium in Split, erwirbt die humanistische Bildung, studiert Latein und Philosophie. Neben seiner architektonischen Arbeit an seinem Haus befasst sich auch mit Musik.
1539 verlässt er das zweite Mal seine Insel, als er vor dem Ansturm der Türken flieht. Von seinem Werk ist wenig, ein paar Briefe, Gedichte, das Hauptwerk "Ribanje i ribarsko prigovaranje" und vier Volkslieder erhalten.








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