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(Austerlitz S. 258)
und bin dann meistens in das Lapidarium gegangen,
das dort eingerichtet worden ist in den sechziger Jahren,
habe stundenlang mir die Gesteinsproben angesehen
in den Vitrinen,
die Pyritkristalle,
die tiefgrünen sibirischen Malachite,
die böhmischen Glimmer,
Granite und Quarze,
die pechschwarzen Basalte,
den isabellgelben Kalkstein,
und habe mich gefragt,



auf welcher Grundlage sie sich erhebt,
unsere Welt



Pyrit








auch Schwefelkies, Katzengold, Narrengold genannt, kommt sehr häufig vor.
Es ist ein Mineral aus der Klasse der Sulfide und Sulfosalze, chemisch gesehen die kubische Modifikation des Eisen(II)-disulfids mit der chemischen Zusammensetzung FeS2, in jeder Form undurchsichtig (opak). Es entwickelt überwiegend idiomorphe Kristalle in der Form von Würfeln oder Pentagondodekaedern. Die Kristallflächen zeigen durch Zwillingsbildung oft eine charakteristische Streifung und in frischem Zustand einen lebhaften Metallglanz.
Pyrit gehört zu den harten Mineralen.

Malachit







ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Klasse der Carbonate.
Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu2[(OH)2|CO3] und entwickelt meist massige oder traubige, gebänderte Aggregate, seltener nadelige, prismatische Kristalle in ausschließlich grüner Farbe in allen Variationen von Blass- bis Dunkelgrün.
Aufgrund der geringen Härte und nicht sonderlich hohen Dichte neigt der Malachit zum Brechen. Sonneneinstrahlung lässt ihn erblassen, Wasser nimmt ihm den Glanz.

Glimmer





bezeichnet die Gruppe von Schichtsilikaten mit der chemischen Zusammensetzung: G2,3 [T4 O10] X2.
Strukturell zeichnen sich die Glimmer durch Schichten von TO4-Tetraedern und GO6-Oktaedern aus. Eine Oktaederschicht wird hierbei von 2 Tetraederschichten eingeschlossen. Charakteristisch für die Minerale ist die perfekte Spaltbarkeit parallel zu diesen Schichtpaketen. Die Farbe variiert von Weiß bis Braunschwarz und seltener Grün oder Rosa.
Von alters her bezeichnet man mit dem Namen einen Blender, der nicht hält, was er verspricht, daher der Name Katzensilber oder Katzengold für manche Glimmer.

Granit







"Feldspat, Quarz und Glimmer, die drei vergess ich nimmer", vereinfacht seine Zusammensetzung.
Granite sind massige und relativ grobkristalline magmatische Tiefengesteine, reich an Quarz und Feldspaten, sie enthalten aber auch dunkle Minerale, zum Beispiel Glimmer.
In Graniten kommen radioaktive Nuklide vor.
Eine Besonderheiten ist die polsterartige Verwitterung, die zu Wackelsteinen führt.



Quarz



auch Tiefquarz, ist ein Mineral mit der chemischen Zusammensetzung SiO2 und trigonaler Symmetrie, das zweithäufigste der Erdkruste.
Quarz ist ein hartes und eines der wichtigsten Minerale, als Bau- wie Rohstoff für die Keramik-, Glas- und Zementindustrie von weltweiter Bedeutung.

Basalt











ist dunkelgrau bis schwarz. Er besteht zum größten Teil aus einer feinkörnigen Grundmasse. Gröbere, mit bloßem Auge zu erkennende Einsprenglinge sind relativ selten.
Basalt ist ein basisches Ergussgestein. Es besteht vor allem aus einer Mischung von Eisen- und Magnesium-Silikaten mit Pyroxen und calciumreichem Feldspat sowie meist auch mit Olivin. Der Basaltstreit, die Diskussion um die Herkunft der Basalte im Lauf der Entstehung der Erde, ist dem Streit um das heliozentrische Weltbild sehr ähnlich. Vordergründig naturwissenschaftlich geführt, entstand er aus der theologische Frage nach dem Wahrheitsgehalt des biblischen Schöpfungsberichts.
Basalt entsteht bei der Aufschmelzung des Erdmantels, dünnflüssiges, SiO2-armes Magma erkaltet an der Erdoberfläche oder im Ozean beim Austritt relativ schnell zu Basaltlava.
Basalt ist das Gestein mit der größten Verbreitung. Nahezu alle tiefen Ozeanböden bestehen daraus. Entlang der weltumspannenden mittelozeanischen Rücken steigt die Lava empor und erzeugt durch die erkaltende Gesteinsschmelze neuen Boden zwischen auseinanderweichenden tektonischen Platten.
Basalt kommt auch häufig auf allen terrestrischen Planeten (Merkur, Venus, Mars und Mond) vor und viele Meteoriten besitzen die gleiche chemische Zusammensetzung wie Basalt. Mit ihrer Hilfe zieht die Wissenschaft Rückschlüsse auf die Entstehung des Sonnensystems.
Basalte finden in Massivbauten, Boden- und Treppenbelägen, Fassadenplatten, Grab- und Denkmälern, in der Steinbildhauerei und im Unterbau von Straßen und Bahngleisen Verwendung.
Ein dunkles Gepräge haben Dörfer in der Nähe von Vulkanen, ihre Häuser sind aus basaltischem Gestein errichtet.
Wie kein anderes Gebirge in Mitteleuropa ist das Ceské stredohorí (Böhmische Mittelgebirge) durch Vulkanismus geprägt.

Kalkstein







besteht aus Sedimentgesteinen, überwiegend aus dem chemischen Stoff Calciumcarbonat (CaCO3) in Form der Mineralien Calcit und Aragonit. Es ist ein äußerst variables Gestein.
In Kalkstein kommen in mehr oder minder schwankenden Anteilen andere Minerale vor, wie Tonminerale, Dolomit, Quarz, Gips und andere. Bei überwiegendem Dolomitanteil spricht man vom Gestein Dolomit, Kalkstein mit relativ hohen Anteil an Tonmineralen heißt Mergel, Kalkstein mit bis zu mehreren Prozent organischer Substanz bituminöser Kalk (auch Stinkkalk).
Entstehung, Eigenschaft, Aussehen und wirtschaftliche Verwendbarkeit sind vielfältig. Die meisten Kalksteine sind biogener Herkunft, besitzen enorme wirtschaftliche Bedeutung als Rohstoff für die Bauindustrie und Naturwerkstein.
Isabellgelber Kalkstein, Erfindung Sebalds?

Isabell gelb

Auf welcher Grundlage erhebt sie sich, unsere Welt?

Wie ist alles entstanden? Wer oder was gab den ersten Anstoß?
Ursprünglich Singularität, dann entstehen gemeinsam Materie, Raum und Zeit beim Urknall, der gar keiner ist, vor fast 14 Milliarden Jahren. Zwei Grundannahmen: Naturgesetze sind universell und das Universum sieht an jedem Ort in alle Richtungen für große Entfernungen gleich aus.
Für Antike und Mittelalter besteht die Welt aus vier Elementen: Erde, Wasser, Luft und Feuer, für die heutige Wissenschaft aus 118, die sie nach Kernladungszahl und Elektronenkonfiguration ihrer Atome im Periodensystem der Elemente in Gruppen und Perioden anordnet.
Nehmen wir den Urknall als gegeben an, verbietet sich die Frage nach dem Davor. Denn dann ist er der Anfang von allem. Von Zeit und Raum können wir erst ab dem Urknall sprechen, davor gibt es weder das eine noch das andere, eben nichts.
Beweise gibt es nicht fürs Nichts. Mit unseren Teleskopen können wir nicht über den Rand des sichtbaren Universums hinausschauen, weil das Licht 13,7 Milliarden Jahre braucht, um zu uns zu kommen. Eine Entfernung, die größer ist und aus der das Licht länger braucht, können wir nicht sehen.
Konsens unter den Wissenschaftlern: Auf die Frage, was vor dem Urknall war, kann bislang niemand eine Antwort geben.