Mini-Kosmos






Alfons Hochhauser -
der Barfußprophet von Pilion (1906 - 1981)

Mit 14 reißt der Österreicher zum ersten Mal von zu Hause aus, bricht die Schule ab, arbeitet in einem Bergwerk und als Holzknecht in der Köhlerei seines Vaters.
Die Trampreise des 17jährigen führt nach Italien, Südfrankreich, Spanien, quer durch Nordafrika und nach Palästina. In Jerusalem arbeitet er als Zisternenputzer, zieht weiter nach Konstantinopel.

In Griechenland will er mit Freunden ein Werbefilmunternehmen gründen. Ab 1927 lebt er als Hirte, Fischer und Schankwirt im Pilion, einem Küstengebirge in Thessalien. Die Wehrmacht stellt ihn 1939 frei, weil er an einer Expedition in die Ägäis von Hans Hass teilnehmen will.

Danach arbeitet er als Spion für die Nazis in der Ägäis und später wieder bei dem Taucher Hans Hass. 1957 geht Hochhauser nach Griechenland und pachtet auf der Insel Trikeri, an der Südspitze der Pilion-Halbinsel, ein verlassenes Kloster und baut es zu einer Herberge mit 20 Zimmern um. Dann beherbergt er am Kap Koulouri bei Veneto an der Ostküste des Pilion Sommergäste in einfachen Laubhütten.

Hochhauser ist Vorbild für die Clemens-Gestalt in dem Roman "Raubfischer in Hellas" von Werner Helwig, mit dem ihn eine problematische Freundschaft verband. In den 1950er Jahren kommt es zu einem jahrelangen Streit zwischen Hochhauser und Helwig, als sein Buch verfilmt werden soll. Da Hochhauser seine Lebensgeschichte nicht im Film verarbeitet wissen will, schreibt man das Drehbuch zu einer reinen Liebesgeschichte um und erst 1959 darf es Horst Hächler verfilmen.

1981 bricht er zu einer Wanderung hoch ins Gebirge auf und erfriert auf einem einsamen Bergrücken.

2010 erscheint in Griechenland der Roman "Wer erinnert sich an Alfons?" von Kostas Akrivos (deutsch: "Alfons Hochhauser – Der Barfußprophet von Pilion".)



Wie Aussteiger leben