Betrachtet man genau die Zeichnungen, die Johann Salomon Hegi von dem einundzwanzigjährigen Keller gemacht hat, die im Schlaf gesenkten Lider, die langen Wimpern und die ungemein sinnlichen Lippen, so mag man Benjamin wohl zustimmen, wenn er schreibt, daß die Vorstellung solcher zweigeschlechtlicher Häupter so nahe wie nichts anderes an dies Dichterhaupt heran(führt). |
Johann Salomon Hegi, geboren 1814 in Zürich, entschließt sich 1837, statt wie vorgesehen, Kaufmann in München Maler zu werden. Dort begegnet er dem fünf Jahre jüngeren Gottfried Keller, mit dem er Briefwechsel und Freundschaft pflegt. Auch finanziell unterstützt Keller den mit wenig Erfolg beglückten Maler. 1849 bis 1860 lebt Hegi in Mexiko, wo er viele Aquarelle, Bleistift- und Federzeichnungen schafft. Er stirbt 1896. |