For years now












For years now

I've had this
whistling
sound in
my ears






Tess Jaray





Psychische und physische Beeinträchtigungen: Tinnitus, der W. G. Sebald wie Edward FitzGerald (Die Ringe des Saturn S. 14 und 244) wie Schumann plagt, oder die Beeinträchtigungen des Augenlichts (der Besuch beim Londoner Augenarzt, Austerlitz S. 55) sind Sebalds Erkenntnisse und Erfahrungen über Sensibilitäten künstlerischer Subjekte.

Im Jahr 2001 entsteht in Zusammenarbeit mit Tess Jaray der Band "For Years Now", der unmittelbar nach Sebalds Tod herauskommt, der ihn am 14. Dezember ereilt - Sebalds einzigem Buch, das zuerst auf englisch erscheint.
In ihrem Werk "Mysteries & Confessions" teilt Tess Jaray mit, dass Titel und Inhalt sich auf die Zusammenarbeit mit Sebald gründen. Sie habe es gewagt, ihm gegenüber die Idee zu äußern, ein Buch nach Gedichten von ihm zu machen. Völlig überraschend habe er in eine Schublade gegriffen und ihr ein langes Gedicht auf Deutsch überreicht. Auf dem Heimweg tags darauf habe sie es im Zug gelesen, mehrfach.
"Although I speak German only very badly and would be neither qualified nor able to describe it with justice, I could see that it had the same wonderful voice that his books have - and I was again bewitched by the language. It had twenty-three stanzas, and told how he, Sebald/the poet, had been in Marienbad: and had there so clearly imagined the Famous Poet who had been there before him."
Sebald hatte Tess das Gedicht Marienbader Elegie gegeben, 1999 in der Neuen Zürcher Zeitung veröffentlicht. Jaray schreibt, sie habe es von einem Studenten ins Englische übersetzen lassen und entdeckt, dass Sebalds Gedicht in 23 Versen wie Goethes "Trilogie der Leidenschaft" geschrieben ist. Sie sagt uns aber nichts darüber, was dieses Gedicht mit den 23 Kurz-Gedichten Sebalds in "For years now" zu tun hat, aber es ist kaum glaublich, dass die Anzahl der Gedichte nichts mit der gleichen Anzahl an Versen in der Elegie zu tun haben sollte.
Oder ist die Primzahl 23 nur eine numerische Homage an Sebalds Genie?




Foto: Tess Jaray

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