Augustus Smith

1804 in London in eine wohlhabende Hertfordshire-Familie geboren, erwirbt Smith schon in Hertfordshire als Philanthrop Verdienste. Er tut alles, um die Bildungsstandards zu verbessern, eröffnet mehrere konfessionslose Schulen mit eigenen Geld.

antippen: groß

1834 pachtet Augustus Smith vom Herzog von Cornwall die Scilly Islands für 20.000 £ und schafft sich damit den quasi-aristokratischen Titel 'Lord Proprietor' - sein Biograph Sam Llewelly nennt ihn 2006 sogar "Emperor of the Scilly Islands".

Smith verbessert die Lebensbedingungen der Insulaner. Neben dem Bau eines neuen Kais in Hugh Town auf St. Mary's pflanzt er Stechginster und Bäume, um die landwirtschaftlich genutzten Flächen zu zu schützen. Er lässt auf den fünf Hauptinseln Schulen bauen und führt die Schulpflicht (30 Jahre vor dem Festland!) ein.

Mit einigen seiner Entscheidungen handelt sich Lordproprietor Smith aber auch Ärger ein: 1855 verlegt er z. B. die zehn verarmten Bewohner der Insel Samson (südlich von Bryher) in gesündere Gegenden und verwandelt die Insel in einen Wildpark (der Hirsch mochte den Lebensraum nicht und entkam.)

Die meisten männlichen Absolventen seiner Schulen fuhren zur See.



Smith selbst lebt in Tresco Abbey und legt die berühmten Gärten an. Er heiratet nie, man nimmt aber an, dass er mit mehreren seiner weiblichen Bediensteten Kinder zeugte. Eine enge Beziehung und lebenslange Korrespondenz verbindet ihn mit Lady Sophia Tower, einer verheirateten Frau und Tochter des 1. Earl Brownlow, die ihn oft auf Tresco besucht.

Das Anwesen erbt sein Neffe Thomas Algernon Smith-Dorrien-Smith, dessen Nachkommen bis heute Pächter von Tresco sind.

1857 bis 1865 ist Smith Parlamentsmitglied und 1857 bis 1862 Präsident der Royal Geological Society of Cornwall und der Royal Institution of Cornwall.

Smith stirbt 1872 in Plymouth. Ein hohes Steinmonument auf dem Friedhof der St. Mary's Old Church auf St Mary's erinnert an seine Verdientste für die Scillys.

Den Tresco Garden erschafft Smith Anfang des 19. Jahrhunderts, ein Mann unabhängiger Mittel und eines ebenso unabhängigen Geistes, dem die Abgeschiedenheit der Insel Tresco hervorragend ins Zeug passt.
Schnell erkennt er die Segnung der Inseln mit dem wundervoll milden Klima - deren Ufer der Golfstrom unspült, der für eine nahezu frostfreie Umgebung sorgt. Hier kann er einen exotischen Garten erschafffen wie nirgendwo auf dem britischen Festland.

Vor tausend Jahren stand ein Benediktinerkloster auf der Insel, von dem lediglich ein paar Ruinen übrig sind, genug, um Smiths Phantasie zu fesseln. Trotz ihres milden Klimas peitschen aber salzhaltigen Atlantikstürme die Inseln; deshalb muss er vor allem Schutzgürtel zu schaffen.

Schnell findet er zwei Baumarten, salzresistent und schnellwüchsig: die Pinus radiata und Cypressus macrocarpa, beide aus Kalifornien. Und er nutzt geschickt den einheimischen Ginster, um die Setzlinge zu schützen.
Mit dem Schutzgürtel wachsen Garten und Smiths gärtneriches Wissen, er wird anerkanntner Gartenfachmann, korrespondiert mit anderen einflussreichen Gärtnern wie etwa Sir William Hooker von Kew Gardens. Abbey Garden und die Pflanzensammlung wachsen schnell.
Ein besonderes Glück ist es wohl, dass dieselbe Familie seit fünf Generationen den Garten kontinuierlich und engagiert pflegt und jede Generation ihren Beitrag leistet.
Trotz des freundlichen Wetters gibt es aber auch Katastrophen. Die erste Dezember 1929, als ein fünftägiger Sturm 600 alte Bäume vernichtet, darunter viele im Schutzgürtel. In unserer Zeit verursachen der große Schnee von 1987 und der Hurrikan von 1990 immense Schäden.

Und jedes Mal wird der Garten restauriert, neu bepflanzt und neu geplant. Dies war nur möglich durch die Hingabe von Gärtnern und Besitzern.
Außerdem werden Pflanzen von anderen Gärten "ausgeliehen" - ein Beweis für die Bedeutung der informellen Vernetzung aller Gärtner für die Erhaltung und Entwicklung großer Gärten.
Der Garten beschäftigt neun Gärtner. Und jedes Jahr verbringen drei Studley College Trust Gartenbaustudenten zwölf Monate im Garten und arbeiten mit der Gartenmannschaft.

Vallhalla

Neben seinem gärtnerischen Engangement sammelt Smith Galionsfiguren und andere Artefakte aus den vielen Wracks rund um die Inseln. Galionsfiguren sind Schnitzereien, die den Schiffsbug verzieren, ihr Zweck und ihre Bedeutung sind unklar, aber es sind schöne und evokative Objekte - traurige Erinnerung an untergegangene Schiffe und Seeleute.
Die Valhalla-Kollektion umfasst 28 Galionsfiguren aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Seglern und Dampferschiffen sowie Namenstafeln, Heckdekorationen, Rettungsringe, Anker und Waffen aus dem schrecklichen Passagierschiffsuntergang der Schiller von 1875 (zu ihrem Untergang siehe ) und ein schönes Bronzegewehr vom Wrack der Associatlon, die 1707 sank.

Neu ist die Holzschnitzerei vom Heck des Wracks der HMS Colossus, gesunken 1793, eine 3,30 Meter hohe Statue.

Augustus Smith

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